Hochwasserschutz
Hochwasserschutz
Technischer Hochwasserschutz:
Mit FWR 30 (Micropilot) von Endress+Hauser zur Pegelmessung.
Einsatz des FWR 30 als Frühwarnsystem
Einsatz des FWR 30 zur Rechenüberwachung an Durchlässen
FWR 30 der Cloud-basierte Füllstandssensor
Weitere Infos ....
Tel. +49 160 308 77 03
Presseartikel:
Grenzach-Wyhlen
Den Ruschbach verstehen lernen
Die Oberbadische, 31.08.2021 - 05:00 Uhr
E+H-Produktmanagerin Janina Meng und Christoph Hippin begutachten eine Messstelle am Sandfang des Ruschbachs Foto: Heinz Vollmar
Immer wieder schwillt der Ruschbach bei Starkregenfällen zum reißenden Gewässer an. Jede Menge Schlamm, Geröll und natürlich Wasser schiebt das sonst gemütlich vor sich hinplätschernde Bächlein dann aus dem engen Ruschbachtal hinab nach Wyhlen – mit unangenehmen Folgen.
Mithilfe spezieller Radar-Messgeräte, die die Füll- und Pegelstände des Ruschbachs erfassen, soll nun ein Vorwarnsystem installiert werden, um rechtzeitig Maßnahmen zum Schutz vor Hochwasserschäden ergreifen zu können.
Grenzach-Wyhlen.
Die Idee für das Messsystem hatte Christoph Hippin. Der erfahrene Forstdienstleister ist regelmäßig im Ruschbachtal tätig, arbeitet zugleich aber als Prozessentwickler bei der Firma Endress+Hauser (E+H). Hippin hegt und pflegt seit vielen Jahren das wildromantische Ruschbachtal, baut stabile Brücken und Stege, um den wohl schönsten Wanderweg Wyhlens passierbar zu halten.
Die Hochwasserproblematik, die vom Ruschbach ausgeht und in den zurückliegenden Jahren immer wieder in Wyhlen zu Überschwemmungen und Schäden geführt hatte, beschäftigt Hippin ebenfalls seit Jahren.
Mit naturnahen Verbauungen, Sandfängen und anderen Maßnahmen versucht Hippin, die Fließgeschwindigkeit des Ruschbachs zu verlangsamen und Hochwasserschäden zu vermeiden.
Pegelmesswerte jederzeit per App abrufbar
Als Christoph Hippin vor einem Jahr die Möglichkeit hatte, im Rahmen einer Mitarbeiteraktion ein entsprechendes Messgerät („Micropilot FWR 30“) zu erwerben, installierte er dieses erstmals am Lauf des Ruschbachs.
Mit der Aktion wollte er feststellen, ob das Gerät für eine Pegelstandsmessung dort überhaupt geeignet ist.
Über Kontakte zu seinem Arbeitgeber, insbesondere zu Produktmanagerin Janina Meng, wurden dann drei weitere Messgeräte zur Verfügung gestellt, um im Rahmen eines Monitorings über einen längeren Zeitpunkt hinweg „den Ruschbach besser verstehen zu lernen.“
Dies betonten Christoph Hippin und Janina Meng bei einer Vorort-Begehung im Ruschbachtal. Zum Verstehenlernen zähle unter anderem das Erfassen der Messwerte, das Verhalten des Ruschbachs bei Starkregen besser zu erklären und auch Rückschlüsse über die Umgebungsbedingungen zu ziehen. Als dies soll mithilfe der neuen Radarmesstechnik möglich werden.
Mittlerweile werden die Pegelstände des Ruschbachs nicht nur im unteren Bereich und in der Mitte des Bachlaufs gemessen, sondern auch an den Zuläufen bei der Chrischona und bei den Wasserfällen im oberen Bereich des Ruschbachtals.
Über sein Smartphone und die entsprechenden Applikationen kann Hippin nun jederzeit die Pegelmesswerte sowie weitere wichtige Daten über das Verhalten des Bachs und die Umgebungsbedingungen abrufen.
Daten aus dem Ruschbachtal lieferten die E+H-Messgeräte so bereits beim Hochwasser vor einigen Wochen und konnten auch der Gemeinde zur Verfügung gestellt werden.
Gemeindeverwaltung ist begeistert
Nach einem Treffen mit Bürgermeister Tobias Benz und der Verwaltung hätten sich auch die Gemeindevertreter beeindruckt von der innovativen Technik gezeigt, freut sich Hippin.
Produktmanagerin Janina Meng spricht von einer neuen, innovativen und auch spannenden Technik, die von E+H zur Verfügung gestellt werden und im Ruschbachtal dauerhaft Anwendung finden könnte.
Die aus dem derzeitigen Monitoring zu ziehenden Rückschlüsse müssten indes von der Gemeinde gezogen werden. Dies gelte auch für in diesem Kontext zu ergreifende Maßnahmen.
Bis es soweit ist, rät Christoph Hippin dazu, an einigen Stellen des Ruschbachs – so auch am Sandfang im unteren Bereich des Bachlaufs – diesen zu optimieren, um Steine und Geröll sowie anderes Geschwemmsel im Hochwasserfall besser auffangen zu können.
Denkbar wäre auch eine Verbesserung der Versickerungsflächen im oberen Verlauf des Ruschbachtals, hält Hippin fest.
Wie Meng ergänzt, könnte das Maulburger Unternehmen auch andere Messsysteme im Ruschbachtal zur Anwendung bringen, um den Bach, sein Verhalten und die davon ausgehenden Hochwasserszenarien noch besser verstehen zu lernen.